RFID trifft FTF – drei Beispiele für den Praxiseinsatz
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RFID trifft FTF – drei Beispiele für den Praxiseinsatz
Ob als handlicher Unterfahrschlepper, rollende Montageplattform oder massiver selbstfahrender Tanktransporter: Fahrerlose Transportfahrzeuge (FTF) in allen möglichen Formen und Ausprägungen sind aus der heutigen Produktion nach Industrie-4.0-Prinzip nicht mehr wegzudenken. Dort tragen sie maßgeblich zur Erleichterung des Arbeitsalltags bei, schonen vorhandene Ressourcen und beschleunigen Transportabläufe erheblich. So divers sie in ihrer Erscheinung daherkommen, so vielfältig sind auch die Technologien, die den Fahrzeugen das automatische bzw. autonome Arbeiten erst ermöglichen. Häufig wird hierbei RFID verwendet. Intelligent eingesetzt, kann die funkbasierte Identifikationsmethode zahlreiche Aufgaben am FTF erfüllen – drei mögliche Varianten stellen wir Ihnen in diesem Blog-Artikel exemplarisch vor.
1. HF-RFID zur präzisen Identifikation an Bots
RFID im Hochfrequenzbereich (HF-RFID) bietet eine effektive Lösung, um kleineren Bots die Ladungserkennung zu ermöglichen. Ein äußerst kompakter HF-RFID-Schreib/-Lesekopf wird an der Oberseite des Fahrzeugs verbaut, um die dort platzierten und an der Unterseite mit einem RFID-Tag versehenen Kisten zu detektieren. Da der HF-RFID-Schreib-/Lesekopf einen exakt definierten Erfassungsbereich von lediglich bis zu 55 mm aufspannt, wird nur der RFID-Transponder des tatsächlich relevanten Ladungsträgers erfasst und das Risiko einer Fehlbelegung minimiert. So ist ein korrekter Materialfluss in der Fertigung jederzeit sichergestellt.
2. UHF-RFID für die Ladungserkennung von Paletten
Soll im Produktionsprozess eine größere Menge an Objekten synchron identifiziert werden, stellt RFID im Ultrahochfrequenzbereich (UHF-RFID) eine geeignete Option dar. Bestückt man etwa einen autonom navigierenden Gabelstapler im Gabelträger mit einem industriellen UHF-Schreib-/Lesekopf, kann dieser über die sogenannte Multi-Tag-Erfassung sämtliche Pakete auf einer Palette in einem einzigen Lesevorgang erfassen. Dies erlaubt die transparente und lückenlose Nachverfolgung von Ein- oder Ausbuchungen im Lagerverwaltungssystem. Zudem können durch die hohe Sendeleistung des UHF-Schreib-/Lesekopfs die RFID-Transponder bereits beim Annähern des FTF an den Ladungsträger erfasst werden, ohne dass eine Ladeverzögerung entsteht. Dank einer integrierten automatisch umschaltenden Antennenpolarisation ist auch eine zuverlässige Identifikation von Transpondern in unbekannter oder variierender Position möglich.
3. Sichere Positionierung dank RFID
Nicht zuletzt muss beim Einsatz von FTF auch die Sicherheit von Mitarbeitern jederzeit gewährleistet sein. RFID bietet hier eine wertvolle Unterstützung, wobei je nach Reichweite und Umgebungsbedingungen die Wahl auf einen anderen Frequenzbereich und entsprechende Komponenten fällt. Eine typische Applikation stellt etwa die sichere Abschaltung bzw. Umschaltung der Sicherheitsfelder des FTF bei der Lastaufnahme, an Übergabestellen oder in Tordurchfahrten dar. Diese erfordert eine sichere Positionsbestimmung der FTF, die beispielsweise durch die Kombination der Positionsdaten von häufig an FTF zur Navigation verwendeten LiDAR-Sensoren mit Informationen aus in den Boden eingelassenen RFID-Transpondern erfolgen kann. Sollte das FTF nicht mit einem LiDAR-Sensor ausgestattet sein, eröffnet eine redundant ausgelegte RFID-Lösung ebenfalls die Möglichkeit, den geforderten Sicherheitslevel zu erreichen. Wichtig bei der Umsetzung derartiger Sicherheitsanwendungen ist die Beratung durch einen Partner, der im Idealfall nicht nur PL- bzw. SIL-geeignete Komponenten, sondern auch weiterführende Unterstützung rund um das Thema Safety bietet.
Vielseitig zum Erfolg
Die vorgestellten Beispiele demonstrieren die Vielseitigkeit von RFID: Als einzige Technologie, die ohne Sichtlinie zuverlässig Datenträger sowohl auslesen als auch beschreiben kann, trägt sie entscheidend zur Steigerung von Effizienz und Sicherheit von FTF im Industrie-4.0-Umfeld bei. Hinzu kommt eine große Vielfalt an Bauformen von Transpondern, Schreib-/Leseköpfen sowie Schnittstellen zu unterschiedlichen Bus- und Softwaresystemen. Damit sind RFID bei der Integration in jegliche Art von FTF nahezu keine Grenzen gesetzt.
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