Von |April 10, 2019|Kategorien: Grundlagenwissen|

Wie ist ein Typenschlüssel von Pepperl+Fuchs aufgebaut?

Inhalt dieses Beitrags

Wie ist ein Typenschlüssel von Pepperl+Fuchs aufgebaut?

Unser Produktportfolio aus tausenden von Sensoren umfasst unter anderem: induktive, kapazitive, Magnetfeld- und Ultraschallsensoren sowie Sensoren für Spezialanwendungen. Damit Sie den richtigen Sensor für Ihre Anwendungen finden, erklären wir Ihnen im Folgenden, wie sich ein Typenschlüssel von Pepperl+Fuchs zusammensetzt.

Typenschlüssel von Pepperl+Fuchs setzen sich für die oben genannten Sensoren aus drei Kategorien zusammen:

In der ersten Kategorie wird zwischen Funktionsprinzipien (Sensortyp), applikationsspezifischen Merkmale (Art des Einsatzes), Einbausituation (bündig/nicht bündig) und dem Schaltabstand unterschieden.

In der zweiten Kategorie wird zwischen der Größe des Gewindes, der Bauform, dem Material, der Gewindelänge und der Option 1 (gewinkelter/schwenkbarer Wandler) unterschieden.

Die dritte Kategorie fasst die elektrischen Ausgänge zusammen. Hierbei wird zwischen dem elektrischen Ausgang, den speziellen Eigenschaften (bspw. ob der Ausgang druckfest/schweißfest ist), der Option 2 (bspw. ob der Sensor IO-Link-fähig ist) und seiner Anschlussverbindung unterschieden.

Übersicht eines typischen Typenschlüssels

Im Folgenden wird die erste Kategorie genauer erklärt

  • Funktionsprinzip
    Unter der Kategorie Funktionsprinzip finden sich die genannten Sensoren von Pepperl+Fuchs mit ihren entsprechenden Kürzeln wieder. So steht im gezeigten Bild der Buchstabe N für einen induktiven Sensor.
  • Serienspezifische Applikationsmerkmale
    Unter der Kategorie serienspezifische Applikationsmerkmale finden sich die verschiedenen Anwendungsbereiche von Sensoren mit ihrer Typenbeschreibung wieder.
  • Bündig und nicht bündig
    Bei induktiven und kapazitiven Sensoren wird zwischen bündigem und nicht bündigem Einbau unterschieden. Hierbei erzielen nicht-bündig einbaubare Sensoren den größtmöglichen Schaltabstand (bezogen auf den Durchmesser der aktiven Fläche).
Bild mit bündig und nicht bündig einbaubarer Sensoren

Bündig versus nicht-bündig

1. Nicht-bündig einbaubare Sensoren

Bei einem induktiven Sensor werden Spulen für die Erzeugung elektromagnetischer Felder verwendet. Um eine Richtung des Feldes nach vorne zu erzielen, werden die Spulen in einen Schalenkern eingebettet. Trotz dieser Maßnahmen wird ein Teil dieses Feldes seitlich abgestrahlt und durch umgebendes Metall beeinflusst. Ein solcher Seiteneffekt ist auch bei kapazitiven Sensoren zu beobachten. Um zu vermeiden, dass Sensoren mit hoher Reichweite bereits von umgebendem Metall gedämpft werden, muss ein Freiraum um das Sensorelement geschaffen werden. Wie groß dieser Freiraum sein muss, kann aus den technischen Daten der jeweiligen Sensoren entnommen werden.

2. Bündig einbaubare Sensoren

Bündig einbaubare Sensoren lassen sich ohne Freiraum einsetzen (A=0). Der sich ergebende Vorteil gegenüber einem nicht-bündig einbaubaren Sensor ist, dass diese besser geschützt und unempfindlicher gegen Fehlbeeinflussungen sind. Ein Nachteil besteht jedoch im geringen Schaltabstand, da die aktive Fläche des Sensors bereits mit Metall umgeben ist. Die seitliche Beeinflussung durch das umgebende Metall wird durch eine spezielle interne Abschirmung verringert. Dies geschieht auf Kosten der Reichweite. Diese Sensoren erreichen nur ca. 60 % des Schaltabstandes von nicht-bündigen Ausführungen.

3. Bündiger Einbau kapazitiver Sensor

Für kapazitive Sensoren stellt Pepperl+Fuchs besonders abgeglichene, bündige einbaubare Sensoren (CJ-,CBB-,CCB-Typen) zur Verfügung. Sensoren im kubischen Gehäuse werden generell auf ein Trägermaterial aufgebaut. In diesem Fall ist das Maß A durch die Gehäusehöhe festgelegt. Ein besonderes Qualitätsmerkmal kapazitiver Sensoren ist deren Abschirmung gegenüber dem Trägermaterial. Der kritische Fall entsteht bei Einbau in metallisch leitendes Trägermaterial. Sensoren von Pepperl+Fuchs können unter den oben stehenden Bedingungen in jedwedes Trägermaterial eingebracht werden.

Schaltabstand

Induktiver Näherungsschalter

Der Schaltabstand ist die wichtigste Kenngröße eines Näherungsschalters. Er hängt vorwiegend vom Sensordurchmesser ab (Spule oder Kondensator). Zusätzlichen Einfluss haben sowohl Abmessungen und Materialzusammensetzung des Betätigers als auch die Umgebungstemperatur. Bei magnetischen Näherungsschaltern sind zusätzlich noch Ausrichtung und Feldstärke des eingesetzten Magneten zu berücksichtigen.

Magnetfeldsensor

Der erreichbare Schaltabstand eines Magnetfeldsensors hängt von der Größe und der magnetischen Flussdichte des Betätigungsmagneten ab. Als Bezugsgröße zur Bestimmung des Nennschaltabstands (Sn) wird der Dauermagnet DM60 herangezogen. Der Magnet hat einen Durchmesser von 31 mm und eine Höhe von 15 mm bei einer Remanenz Br von 380…400 mT. Bei seitlichem Überfahren der Sensorenfläche ergibt sich eine polaritätsabhängige Ansprechkurve des Sensors. So entsteht bei einer bipolaren Ausrichtung des Magneten eine zweihöckrige Ansprechkurve. Bei unipolarer Ausrichtung des Magneten entsteht ein zentraler Erfassungsbereich mit seitlichen Nebenhöckern. Diese Nebenhöcker sind dafür verantwortlich, dass für ein gesichertes Schaltverfahren ein gewisser Mindestabstand zwischen Magnet und Sensor eingehalten werden sollte.

Zusammenfassung

Typenschlüssel von Pepperl+Fuchs setzen sich aus drei Abschnitten zusammen, die jeweils genauere Information über den Sensor, seine Bauform und seine elektrischen Ausgänge geben. Der erste Abschnitt (erste vier Zeichen) enthält Informationen über das Funktionsprinzip (Sensortyp), seine anwendungsspezifischen Merkmale (Anwendungsart), die Einbausituation (bündig/nicht bündig) und den Schaltabstand eines Sensors. Bei Fragen rund um unseren Typenschlüssel stehen Ihnen unsere Experten jederzeit zu Verfügung.

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